Back im Dreck – Spintires: Mudrunner – American Wilds Edition

Back im Dreck – Spintires: Mudrunner – American Wilds Edition

Vor rund einem Jahre schickte die amerikanische Spieleschmiede Saber Interactive mit Spintires: MudRunner ihr neuestes Werk ins Rennen im Kampf um den Thron der Simulationen. Seitdem hat sich einiges am Spiel getan. Technisch und auch inhaltlich. Und mit dem American Wilds Expansion Pack erscheint der Titel erstmals auch für die Nintendo Switch.

Als im Oktober 2017 Spintires: MudRunner für den PC sowie für PlayStation 4 und Xbox One erschien, hatten wohl nur die wenigsten Käufer erwartet, dass sich Saber Interactive auch in den kommenden Monaten so sehr um ihren Titel bemühen würde. Es sind zwei kostenfreie Erweiterungen erschienen, welche ihren Fokus vor allem auf die Vergrößerung des Contents gelegt haben. Darüber hinaus wurde konstant an der Technik gearbeitet und es konnten einige Schwachstellen erkannt und behoben werden. Heutzutage nennt man Spiele, die über einen langen Zeitraum gepflegt und mit Erweiterungen versehen werden „Games as a service“. Der Trend geht weg davon, sich beständig neue Spiele zu kaufen. Stattdessen sollen die Nutzer immer länger an einen Titel gebunden werden. Der aktuelle Spintires-Titel macht da keine Ausnahme.

Gleich neun neue Fahrzeuge enthält die „American Wilds“-Erweiterung, darunter Fahrzeuge von Ford, Hummer und Chevrolet

Das Grundgerüst

Der Spintires-Simulator ist dabei gar kein unbekanntes Gesicht in der Szene. Schon vor einigen Jahren gab es einen Vorgänger, damals jedoch noch unter der Obhut von Oovee Game Studios aus Großbritannien. Mit dem Wechsel der Entwickler hat sich allerdings einiges getan. Das Spiel wurde vor allem durch die Vermarktung auf den aktuellen Konsolen für die breite Masse zugänglicher. Dabei hat Spintires nichts an seinem eigentlichen Charme verloren. Noch immer muss man mit großen Maschinen durch Wälder und Tümpel fahren und die geladene Fracht rechtzeitig abliefern. Die Witterungsverhältnisse sind dabei ein mächtiger Widersacher und es braucht einiges an Geschick, um sein Nutzfahrzeug ideal durch die doch recht anspruchsvollen Landschaften zu manövrieren.

Im Februar 2018 erschien mit „The Valley“ die erste große Erweiterung zu Spintires: MudRunner und das Ganze auch noch für lau. Neben einer neuen, riesigen Sommerwaldkarte, die denselben Titel wie der DLC („donloadable content”) selbst trägt, stießen mit dem A-969, C-6317 und E-7429 auch gleich drei neue Geländefahrzeuge dazu. Diese sind vor allem für große Frachten vorgesehen. Doch auch bei den Zubehörteilen gab es einige Neuerungen, wie etwa Treibstoffkanister und neue Reparatursets. Die Komponenten sind dabei nicht nur mit den neuen Fahrzeugen kompatibel, sondern zum Teil auch mit Vehikeln aus dem Basisspiel verwendbar.

Die Witterungsverhältnisse lassen die Trucks auf Bildern absolut authentisch wirken

Nachschlag, die Zweite

Gerade einmal drei Monate später stand mit „The Ridge“ auch schon die zweite kostenlose Erweiterung ins Haus. Auch in diesem DLC ist wieder eine neue Karte enthalten, welche dieses Mal in einer Küstenregion spielt. Mit dem D-538-Schlepper sowie dem B-6A-Traktor wurden zwei weitere neue Fahrzeuge integriert. Noch deutlich spannender war jedoch der neue Modus „Scavenge“. Dabei werden auf der Karte per Zufall zwei oder drei Positionen bestimmt, an denen Baumstämme mit einem Kran eingesammelt werden wollen. Die gleichnamige Karte „The Ridge“ ist die bis dato einzige Karte, die diesen Modus offiziell unterstützt, doch Spieler können sich mittels Steam-Workshop ganz einfach eigene Karten erstellen.

Apropos Steam Workshop. Dies ist ein großer Pluspunkt der PC-Version von Spintires: MudRunner gegenüber der PlayStation 4- und der Xbox One-Fassung. Denn darüber können Nutzer Eigenkreationen mit anderen Spielern auf der ganzen Welt binnen weniger Mausklicks austauschen. Nach einem Jahr sind dort bereits über 500 erstellte oder modifizierte Trucks vorzufinden. Doch auch bei den Karten haben viele Spieler Hand angelegt. Auch hier gibt es über 500 Modifikationen oder gar Eigenentwicklungen. Neben echten Nachbauten von Regionen sind diverse unterschiedliche Szenarien zu finden, welche von starken Unwetterverhältnissen bis hin zu Naturkatastrophen reichen. Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt.

Die drei neuen Fahrzeuge A-969, C-6317 und E-7429 aus dem DLC „The Valley“

Land der Möglichkeiten

Obwohl die Spieler mittlerweile eine riesige Ansammlung an Eigenkreationen erschaffen haben, ruht sich Saber Interactive noch immer nicht darauf aus. Mit der „American Wilds“-Erweiterung folgt nun bereits der dritte DLC in diesem Jahr, für die nun allerdings 9,99 Euro aufgerufen werden. Wahlweise gibt es jedoch auch die „American Wilds Edition“, welche das Basisspiel, die beiden DLC „The Valley“ und „The Ridge“ sowie die „American Wilds Expansion“ enthält. Doch ist der Preis gerechtfertigt, nachdem die beiden vorherigen Erweiterungen kostenlos waren?

Im Gegensatz zu den kostenlosen Erweiterungen sind hier gleich zwei neue Karten enthalten, welche sich an den rauen Landschaften von Montana und North Dakota orientieren. Passend gibt es dazu gleich neun neue Fahrzeuge. Diese sind voll lizenziert und stammen von den US-Autoherstellern Ford, Hummer und Chevrolet, die in Hinblick auf das USA-Szenario ein nettes Detail darstellen. Zusätzlich gibt es etliche neue Zubehörteile, die ebenfalls wieder mit älteren Fahrzeugen kompatibel sind. Auch für den Herausforderungsmodus sind zwei neue Karten enthalten.

Im „Scavenge“-Modus müssen Baumstämme mit einem Kran aufgeladen werden

Ausblick

Mit der „American Wilds Edition“ wagt Spintires: MudRunner nun erstmals auch den Schritt auf Nintendos mobile Konsole Switch. Die Entwickler versprechen dabei, dass sie weiterhin mit Elan daran arbeiten, dass alle Plattformen weitere Verbesserungen erhalten. Allerdings hat Saber Interactive bereits in ihrem Steam-Blog bestätigt, dass parallel an MudRunner 2 gearbeitet wird, auch wenn dieses noch in einem sehr frühen Stadium sei. Ob man den ersten Teil daher auch im Jahr 2019 noch konstant mit Neuerungen erweitern kann oder ob die Kernentwicklung nicht doch bereits auf dem Nachfolger liegt, bleibt wohl abzuwarten.