Metamorphose: Ein New Ray-Modell wird umgebaut

Der Wunsch bestand schon lange, unseren Kindern auch mal etwas Anderes zu bieten als nur das Fahren mit den Lkw-­Modellen. Angedacht war ein Be- und Entladen, aber wie? Am einfachsten wäre ein Gabelstapler, aber das käufliche ­Modell ist leider viel zu teuer. Durch Zufall habe ich dann den Gabelstapler der Firma New Ray entdeckt. Der Gabelstapler der Firma New Ray im Maßstab 1:14 wird mit einer 27-Megahertz-Tippanlage geliefert. Damit das Fahrzeug ohne Störung anderer Modellbaukollegen auf Messen und Veranstaltungen eingesetzt werden kann, ist ein Umbau auf 2,4 Gigahertz unumgänglich. Geplant waren die ­folgenden Funktionen: Proportionales Lenken, elektronischer Fahrregler, Fahrregler für das Heben, Senken und Ankippen des Baums und eventuell eine Beleuchtung. Das Modell wurde gekauft, ausgepackt und soweit wie möglich demontiert. Die Elektronik entsorgte ich vollständig. Ebenfalls baute ich die Anlenkung für die Hinterachse aus. Nur noch das nackte Fahrgestellt blieb übrig. Alles neu Dann begann ich mit meiner Arbeit an der Getriebeeinheit für die Antriebsachse und den Baum. Doch zuvor müsste ich eine Möglichkeit finden, um die Hinterachse anzutreiben. Im Internet wurde ich fündig und erwarb ein Micro-Servo mit Metallgetriebe. Aus Polystyrolplatten wurde eine passende Halterung für das Servo erstellt. Im Bodenbereich schnitt ich viel Material weg. Außerdem musste der Querträger angepasst werden. Das Servo konnte dann an seinem angedachten Platz verschraubt werden. Die Achsschenkel wurden bearbeitet und aus einer 2 Millimeter (mm) Gewinde­stange eine Querverbindung erstellt. Aus Kugelkopfanlenkungen und einer sehr kurzen 2-mm-Gewindestange entstand die Anlenkung vom Servo zum Rad. Für die zwei Thor4-Fahrregler von CTI war schnell ein Platz gefunden: das Armaturen­brett. Einfach ein Stück doppelseitiges Klebeband angebracht und fertig. Wichtig ist es, die Stelle, an der die Kabel ins Innere des Staplers geführt werden, auszufräsen. Die beiden Befestigungsschrauben der Verkleidung konnten am Platz bleiben. Es musste nichts verklebt werden. Bei einem späteren Servicefall kommt man so recht schnell an die Regler. Zusätzlich habe ich alle Kabel im Inneren mit Polystyrolstreifen und Kabelbinder fixiert, damit sie nicht in irgendwelche beweglichen Teile geraten und beschädigt werden. Ein kleiner Tipp: Da die Steuerleitung vom Empfänger zum Regler doch etwas lang ist, kann man ein Teil des Kabels neben den Reglern verstauen. Empfänger In dem Oberteil des New Ray-Staplers passte der Blauzahn-Empfänger prima in die Mulde, an dem der Sitz festgeschraubt wird. In die Armlehne wurde eine 3 mm große rote LED als Betriebskontrollanzeige eingebaut. Dank der Blauzahnanlage brauchte ich keine weiteren Schaltmodule. Alle Beleuchtungsfunktionen können vom Empfängerbaustein gesteuert werden. Der Dachgarten oder auch Käfig hat angetäuschte Lampen, die galt es, mit Licht zu versehen Hierfür mussten die Imitate ausgebohrt und sehr vorsichtig ausgefräst werden. Dann konnten die Micro-LED eingebaut werden. Als Leuchtmittel kamen SMD LED 5050 3-Chip kalt-weiß Highpower zum Einsatz, die durch die geringe Bautiefe von 1,95 mm nicht viel Platz brauchen. Als Streuglas dient die Hülle einer CD, aus der drei kleine Stücke heraus geschnitten wurden. Die Verdrahtung war in dem Fall recht simpel: Im Seitenteil befand sich eine Mulde, die es mir leicht machte, 8 × 0,3 mm lackierten Kupferdraht mit etwas Kleber zu platzieren. Am unteren Teil musste dann etwas weggefräst und ein Loch in die Karosserie gebohrt werden. Einfach Wie schon beschrieben sind Schaltbau­steine bei dem Empfänger überflüssig, da alles, was man braucht, vom Gerät mitgebracht wird. Also nur noch passende Vorwiderstände wählen und anschließen. Um alles es etwas übersichtlicher zu gestalten und die Bauteile besser zu fixieren, habe ich mich entschieden, eine ­Lochrasterplatine unter das Akkufach zu kleben. Die ­Widerstände habe ich dort verlötet. Dies hat den Vorteil, dass sie nicht frei herum liegen und zugleich ist hier der zentrale Sammelpunkt für alle Anschlüsse. Im Originalzustand wird das Fahrzeug mit drei Batterien à 1,5 Volt betrieben, also müssen jetzt vier Akkuzellen mit 1,2 Volt eingebaut werden. Aber wie und wo, wenn der Akkuträger nur Platz für drei Zellen aufweist? Hier habe ich mich dann für einen 2s-LiPo-Akku entschieden. Mit seinen Abmessungen passte er fast in das Umbauprojekt. Leider musste doch an einer Seite des Akku-Fachs etwas Material herausgeschnitten werden. Der Balancer-Stecker sowie der Rest der Verbindung zwischen Akku und Modell passen jedoch hervorragend. Probe Die Bewährungsprobe hat das Modell mit Bravour gemeistert. Bei einer achtstündigen Veranstaltung hat er mit einer Akku­ladung eine Spielzeit von etwa 4 bis 5 Stunden durchgehalten. Es macht großen Spaß mit diesem kleinen Kerl herumzu­kurven und Lkw zu beladen. Der umgebaute New Ray-Stapler ist eine echte Alternative zu den bereits auf den Parcours fahrenden Modellen.