Militärhistorisches Museum in Dresden

Sieben Jahre haben die Umbauarbeiten am Militärhistorischen Museum in Dresden gedauert. Folgt man der Bibel, verheißt diese Zahl nichts Gutes. Beim neuen Schmuckstück am Dresdner Olbrichtplatz gilt dies jedoch nicht. Star-Architekt Daniel Libeskind persönlich hat am neu gestalteten Gebäude mitgewirkt. Ergebnis: Eine Art riesiger Keil durchbricht das Gebäude von 1873. Die Form soll dabei an die britischer Bomberverbände erinnern, die am 13. Februar 1945 weite Teile der Altstadt zerstörten. Zugleich durchbricht der Keil aber auch die ansonsten chronologisch gegliederte Ausstellung durch einen speziellen Themenparcours. Hier soll epochenübergreifend das zusammengetragen werden, was das Museum als „Bausteine einer Kulturgeschichte der Gewalt“ bezeichnet. Sehen und Riechen Gezeigt werden auf rund 19.000 Quadratmeter insgesamt mehr als 10.000 Exponate. Neben Raketen, Rüstungen oder Unikaten wie dem ersten deutschen Unterseeboot aus dem Jahr 1850 werden auch viele Panzer ausgestellt. Gerade für militärisch interessierte Funktionsmodellbauer dürfte sich daher ein Ausflug nach Dresden lohnen. Darüber hinaus richtet man in Dresden aber auch einen Schwerpunkt auf das „Nachempfinden“. Der Besucher soll nicht einfach von einem Exponat zum nächsten laufen und die Schautafeln durchlesen – die Gestalter des Museums haben sich auch einige unkonventionelle Stationen einfallen lassen, bei denen der Besucher sozusagen Zeuge des Kriegsgeschehens wird. Beispielsweise haben Geruchsforscher den Duft von Feuer, Verwesung und Fäkalien nachempfunden, so wie er vermutlich in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs in der Luft lag. Eintritt frei Vermutlich nicht jedermanns Sache. Auch ist die Symbolik, die vom großen Keil durch das Gebäude ausgeht, nicht unumstritten. Aber vielleicht ist es ja genau diese Spannung, die den Besuch beim Militärhistorischen Museum in Dresden besonders lohnenswert macht. Bis Anfang 2012 ist der Eintritt übrigens frei. Anfahrt: Militärhistorischen Museum Olbrichtplatz 2 01099 Dresden Google-Maps Internet: www.mhmbw.de Öffnungszeiten: Montags 10 bis 21 Uhr Dienstags bis sonntags: 10 bis 18 Uhr Mittwochs geschlossen Eintritt: Bis Anfang 2012 frei Preise anschließend auf Homepage