Von wegen Resterampe – Dreiachs-Auflieger im Eigenbau

Da ich seit längerer Zeit einen Container besitze, brauchte ich ein passendes Gefährt. Also kam ich auf die Idee, dass ich mir ein Dreiachs-Containerchassis aus einigen Profilresten selber bauen könnte. Anregungen zu Design und Form holte ich mir aus dem Internet. Los ging es mit dem Fahrgestell. Dieses habe ich aus Alfer-Aluminium und Messingprofilen, einer Containerverriegelung von ScaleART, Achsen und Felgen von WEDICO sowie einem vorgefertigten ­Kotflügel gebaut. Gut gerahmt Das Aluminium-U-Profil mit den Abmessungen von 19 x 10 Millimeter (mm) wurde auf ein Maß von 500 mm abgelängt und im Vorderteil so eingekerbt und gebogen, dass sich eine gute Sattelfläche ergab. Für die Quertraversen im Rahmen mussten drei Alu-Doppel-T-Stücke zu je 90 x 60 mm herhalten, die auf eine Länge von 55 mm verkürzt wurden. Ich habe die beiden U-Profile mit den Doppel-T-Stücken zusammengeklebt und verschraubt. Zwei weitere Alu-U-Profile wurden anschließend auf eine Länge von 305 mm zurechtgesägt und am Ende abgeschrägt. Beide Bauteile schraubte ich von außen an, sodass sich eine Gesamtbreite von 80 mm ergab. Zwei Winkelprofile mit einer Höhe und Breite von 20 und 25 mm wurden auf eine Länge von 290 mm gesägt und unterhalb des Rahmens angebracht. An dieser Stelle bohrte ich nun die Löcher für die WEDICO-Blattfedern mit den Achsen sowie den Kotflügeln. Eine Stoßstange von ScaleART dient als Abschluss am Heck. Verriegelt Nun stand der Rahmen soweit auf den Achsen, was noch fehlte war ein weiterer Rahmen für die Containerverriegelung. Also sägte ich mir zwei 385 mm und zwei 135 mm lange Messingflachstangen mit einer Stärke von 11 x 2 mm zurecht. Zusammen mit der Containerverriegelung von ScaleART wurde ein Rahmen gelötet, auf dem ich später den Chassisrahmen montierte. Im vorderen Bereich fand eine Platte aus Aluminium mit den Abmessungen von 60 x 120 mm ihren Platz, die später für die Montage des Königsbolzens dienen sollte. Nun konnte das ganze Gestell grundiert und in der Farbe Enzianblau (RAL 5010) lackiert werden. Für die Kotflügel hingegen kam ein Mattschwarz zum Einsatz. Auf Stütze Während die Teile trockneten, baute ich noch eine Aufliegerstütze. Dafür sägte ich mir zwei Messing-Vierkant-Rohre zu 10 x 10 mm sowie zwei Messing-Vierkant aus 8 x 8-mm-Vollmaterial auf ein Maß von 55 mm Länge zurecht. An den zwei Vierkant-Rohren habe ich je eine Kupferplatte zu je 25 x 20 mm gelötet und Löcher so gebohrt, dass ich die Platten an den Rahmen schrauben konnte, was ich auch sogleich im Anschluss tat. Kurz vor dem Ende der Vierkant-Rohre habe ich eine Versteifung mit einer Messingflachstange realisiert und ein Loch gebohrt, auf das eine M3-Mutter aus Messing gelötet ist. Hiernach wurden an die Vollmessingstücke zwei Fußplatten aus Kupferblech angefertigt und diese anschließend in die Vierkant-Rohre gesteckt. Nun noch eine M3-Schraube in die aufgelötete Mutter drehen, schon kann man per Hand die Aufliegerstützen feststellen und lösen. Farblich wurde das ganze Gestell abschließend an den Rahmen angepasst, mit Felgen und Reifen ausgestattet und die Kotflügel angeschraubt. Fertig. Feinschliff Nun war das Containerchassis im Prinzip fertig. Nur noch ein paar Kleinigkeiten wurden abschließend verbaut. Als da wären die Gummipuffer, Ersatzreifenhalter sowie die Luftanschlüsse am Auflieger. So bekam das Chassis den letzten optischen Feinschliff und erinnerte schon deutlich an das Original. Insgesamt ein vergleichsweise unkompliziertes Projekt, das mir dennoch sehr viel Freude bereitet hat. Die Verwertung einiger Restbestände von älteren Bauvorhaben hat zudem den schmalen Geldbeutel geschont und ist vielleicht auch für andere Modellbauer ein Anreiz, mal wieder einen Blick in die Bastelkiste zu werfen.